Gefühle können überwältigend sein.

Wir alle kennen das:

-> Wenn die Angst so groß ist, dass sie dich lähmt. Wenn die Wut so laut ist, dass du am liebsten toben würdest. Oder die Trauer, die überall ihren grauen Schleier drüber legt.

Die meisten von uns, wollen diese Gefühle nicht haben. Verständlich! Viel angenehmer wäre es doch, wenn wir immer glücklich und zufrieden wären?

Doch was passiert, wenn wir Gefühle wegdrücken, unterdrücken und verleugnen?


Gefühle unterdrücken- ein guter Plan?!

Stell dir vor, du drückst einen Ball mit deinen Händen unter Wasser. Für eine gewisse Zeit, schaffst du es, den Ball unter der Wasseroberfläche zu halten. Doch irgendwann sucht sich der Ball seinen Weg nach oben. Mit der gleichen Kraft, mit der du den Ball nach unten gedrückt hast, schießt er nun nach oben.

So ist es auch mit unseren Gefühlen. Wir können versuchen sie wegzudrücken, doch irgendwann kommen sie an die Oberfläche.

Gefühle sind keine Störung – sie sind Botschaften

In der Psychologie gelten Emotionen nicht als „Problem“, sondern als natürliche Reaktionen auf das, was wir erleben.
Sie zeigen uns, was uns wichtig ist.

  • Wut zeigt dir deine Grenzen und, wenn sie verletzt werden
  • Angst will dich vor Gefahren schützen
  • Traurigkeit verdeutlicht, dass du etwas wertvolles verloren hast

All diese Gefühle sind innere Botschafter. Sie wollen gesehen, gehört und vor allem gefühlt werden!

Warum wir oft gegen Gefühle kämpfen

Viele von uns haben unbewusst gelernt, die eigenen Gefühle nicht zu fühlen. Gefühle, wie Wut und Trauer sind gesellschaftlich nicht gerne gesehen.

Aus diesem Grund, haben wir innere Strategien entwickelt, unsere Gefühle „loszuwerden“. Dass das nur begrenzt funktioniert, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen 🙂

Besonders beliebt ist Ablenkung a.k.a. Flucht:
Wir scrollen stundenlang durch Social Media, essen Schokolade oder versinken in Arbeit.

Doch: Was wir vermeintlich verdrängen, bleibt unter der Oberfläche bestehen.
Da wir unserem Körper keine Möglichkeit geben, das Gefühl zu verarbeiten, manifestiert sich das Gefühl in unserem Körper. Wir kennen das in Form von körperlicher Anspannung, innerer Unruhe, Überforderung, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen etc.

Es gibt nur einen Weg, unangenehme Gefühle „loszuwerden“. Und zwar, indem man sie fühlt.

Gefühle wollen gefühlt werden!

Ein achtsamer Umgang mit schwierigen Gefühlen – in 5 Schritten

Hier ist ein kleiner Leitfaden, wie du mit schwierigen Gefühlen auf eine heilsame und achtsame Weise umgehen kannst:

1. Anhalten.

Erlaube dir, einen Moment anzuhalten.
Bringe deine Aufmerksamkeit bewusst ins Hier und Jetzt.

Atme tief durch. Spüre deinen Körper.

2. Wahrnehmen.

Beobachte aus einer wertfreien und achtsamen Haltung heraus, was du in deinem Körper wahrnehmen kannst.

„Welche Empfindung spürst du im Körper? Druck, Enge, Zittern?“ „Wo ist das Gefühl am präsentesten?“

3. Benennen.

Benenne das Gefühl. Du kannst dir innerlich sagen:

„Ich spüre Traurigkeit.“ oder „Da ist Wut.“

-> Vermeide Sätze wie: „Ich bin traurig“.

Durch „Ich bin“ findet eine unterbewusste Identifizierung mit dem Gefühl statt. Um Distanz zu schaffen, benenne dein Gefühl aus einer Metaebene („Da ist…“)

4. Dasein lassen.

Nun folgt der wohl wichtigste Schritt: Erlaube dem Gefühl, da zu sein.

Du darfst das Gefühl fühlen und ihm Raum geben. Versuche nicht dagegen anzukämpfen, sondern erlaube dir mit dem Gefühl zu sitzen.

5. Mitfühlend begleiten.

Du darfst dir selbst mit Mitgefühl begegnen. Ich weiß, wie schwer es sein kann schwierige Gefühle (aus-) zu halten. Es kann hilfreich sein, sich selbst freundlich zu zusprechen:
„Es ist okay, dass du dich gerade so fühlst.“
„Du musst das nicht alleine tragen.“ „Auch, wenn das Gefühl überwältigend ist, kann ich es (aus-) halten.“

Was passiert, wenn wir aufhören zu kämpfen?

Wenn wir unsere Gefühle nicht länger bekämpfen, sondern ihnen Raum geben, geschieht etwas Unerwartetes:
Sie verändern sich.
Nicht, weil wir sie manipulieren – sondern weil wir sie halten können.

Achtsamkeit bedeutet nicht, dass alles leicht ist.
Aber sie schafft einen inneren Ort, an dem selbst das Schwere da sein darf – und wir trotzdem sicher bleiben.

Ein kleiner Impuls zum Schluss

Beim nächsten Mal, wenn ein starkes Gefühl auftaucht – atme.
Erinnere dich:
Du bist nicht dieses Gefühl.
Du erlebst es.
Und das bedeutet: Du hast die Fähigkeit, damit zu sein.

Ganz in deinem Tempo.
Ganz in deinem Mitgefühl.

Solltest du unter deinen Gefühlen leiden, kann professionelle Begleitung in Form von Psychologsicher Beratung hilfreich sein. Schau‘ gerne bei meinem Angebot vorbei.

Bis dahin,

alles Liebe Celine von achtsamkeitsraum.


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